Dichtsäulig

Dichtsäulig. (Baukunst) Diejenige von den in der alten Baukunst gebräuchlichen fünf Arten, die Säulen an einem Gebäude zu stellen, nach welcher sie am dichtesten oder engsten aneinander kamen [s. Säulenstellung]. Nach dem Vitruvius kommen bei dieser Bauart die Axen der Säulen fünf Model weit auseinander, so dass der Raum zwischen zwei Säulenstämmen drei Model oder anderthalbe Säulendicke weit wird. Wenn man in den Gebäuden bloß auf die Festigkeit sehen wollte, so dürfte man die Säulen nie so nahe aneinander setzen; es ist also zu vermuten, dass die Alten bei dichtsäuligen Gebäuden eine andere Absicht als die Festigkeit gehabt haben. Man empfindet in der Tat bei Betrachtung eines Gebäudes, um welches eine dichtsäulige Laube herumgeht, vielleicht wegen der dadurch verursachten Dunkelheit, etwas feierliches, wie in einem dichten Wald. Also schickt sich diese Bauart vorzüglich zu Tempeln. Doch scheint sie auch das Gefühl von Pracht und Reichtum zu vermehren. Perrault merkt sehr wohl an, dass sich diese Art besser für die hohen und feinen Ordnungen, wie die eorinthische ist als für niedrigere und stärkere schickt.


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