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Utilitarismus

Utilitarismus (von lat. utilis = nützlich) nennt man die von Jeremy Bentham (1748-1832) begründete ethische Nützlichkeitstheorie. Der Zweck der gesellschaftlichen Einrichtungen, meint Bentham, könne nur sein die „Maximation“ des Wohlseins und die „Minimation“ des Übels. Auf den Grundsatz des Nutzens, welcher jeden leite, gründet er seine Moral (Deontology). Nutzen bedeute die Eigenschaft einer Sache, wodurch sie uns vor einem Übel bewahrt oder uns ein Gut verschafft. Ein Übel ist Schmerz, ein Gut Lust.

Man hat danach ein moralisches Budget aufzustellen, um bei allen Lustregungen Gewinn und Nachteil abwägen zu können. Dabei erweist sich der Egoismus als nachteilig; denn es ist vor der Welt jedenfalls vorteilhafter, uneigennützig als eigennützig zu erscheinen: da aber stetes Heucheln sowohl unerträglich als auch gefährlich ist, so empfiehlt es sich, uneigennützig zu werden. Die erste Tugend ist daher die Klugheit, aus der dann Mäßigung und Selbstbeherrschung entspringen. Die reinsten Freuden verschaffen wir uns durch möglichst intensive Beförderung des Wohls aller. – Anhänger Benthams waren Dumont, Beneke, Bowring, J. Stuart Mill. Vgl. Bentham, Deontology. 1834. Sidgwick, the Methods of Ethics 1878. Beneke, Grundsätze der Zivil- und Kriminalgesetzgebung nach Bentham. 1830.