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Wie paradox Homer sein kann

189.

Wie paradox Homer sein kann. — Gibt es etwas Verwegeneres, Schauerlicheres, Unglaublicheres, das über Menschenschicksal, gleich der Wintersonne, so hinleuchtet, wie jener Gedanke, der sich bei Homer findet:

Das ja fügte der Götter Beschluss und verhängte den Menschen
Untergang, dass es wär’ ein Gesang auch späten Geschlechtern.

Also: wir leiden und gehen zugrunde, damit es den Dichtern nicht an Stoff fehle — und dies ordnen geradeso die Götter Homers an, welchen an der Lustbarkeit der kommenden Geschlechter sehr viel gelegen scheint, aber allzu wenig an uns, den Gegenwärtigen. — Dass je solche Gedanken in den Kopf eines Griechen gekommen sind!