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Fortbestehen der Kunst

175.

Fortbestehen der Kunst. — Wodurch besteht jetzt im Grunde eine Kunst der Kunstwerke fort? Dadurch, dass die meisten, welche Mussestunden haben — und nur für diese gibt es ja eine solche Kunst —, nicht glauben, ohne Musik, Theater- und Galerien-Besuch, ohne Roman- und Gedichte-lesen mit ihrer Zeit fertig zu werden. Gesetzt, man könnte sie von dieser Befriedigung abhalten, so würden sie entweder nicht so eifrig nach Musse streben und der neiderregende Anblick der Reichen würde seltener — ein großer Gewinn für den Bestand der Gesellschaft; oder sie hätten Muße, lernten aber nachdenken — was man lernen und verlernen kann —, über ihre Arbeit zum Beispiel, ihre Verbindungen, über Freuden, die sie erweisen könnten: alle Welt, mit Ausnahme der Künstler, hätte in beiden Fällen den Vorteil davon. — Es gibt gewiss manchen kraft- und sinnvollen Leser, der hier einen guten Einwand zu machen versteht. Der Plumpen und Böswilligen halber soll es doch einmal gesagt werden, dass es hier wie so oft in diesem Buche dem Autor eben auf den Einwand ankommt, und dass manches in ihm zu lesen ist, was nicht gerade darin geschrieben steht.