Zum Hauptinhalt springen

Blutdruck

Blutdruck am lebenden Menschen gemessen durch Tonometer von RIVA-ROCCI, RECKLINGHAUSEN: oszillatorische Blutdruckmessung, wobei das Manometer die Pulsschwankungen anzeigt, GÄRTNER u. a. Dauernd erhöht bei Schrumpfniere, Arteriosklerose (schon im Vorstadium), Herzdyspnöe toxischen Charakters, Hyperglobulie, BASEDOWscher Krankheit, vorübergehend erhöht bei Muskelarbeit, Aufregung, Schmerz, Alkoholanregung, Angina pectoris, nach Kohlensäurebad; dauernd herabgesetzt bei Herzinsuffizienz, ADDISONscher Krankheit, vorübergehend herabgesetzt bei Kollaps und manchen vasomotorischen Neurosen, stark schwankend bei vasomotorischer Ursache, bei Dementia praecox: ENEBUSKEsches Zeichen. Nach FLEISCHMANN (1926) steht die Blutdruckfrage heute so: Einem erhöhten Blutdruck liegt immer eine Verengerung der Gefäße eines Körperbezirkes oder eines Organs als auslösende Ursache zugrunde. Als solche also nicht zu verwechseln mit der durch Arteriosklerose hervorgerufenen Degeneration der inneren Gefäßwand, da diese auch mit verhältnismäßig niedrigem Blutdruck einhergehen kann, und da eine Gefäßverengerung auch auf Haut- u. Muskelgewebe sich erstrecken kann, wo selten eine Verkalkung getroffen wird. Ebensowenig ist der hohe Blutdruck unbedingt mit Schrumpfniere gepaart. Auch der hohe Blutdruck bei Nierenerkrankung ist erst die Folge der als Gegenwehr gegen Verengung der Gefäße entstehenden Gefäßwucherung aufzufassen, die aber auch an den Gefäßen der Pankreas zu beobachten ist. FLEISCHMANN faßt also den übernormalen Blutdruck nicht als Symptom, sondern als eine selbständige Erkrankung des vegetativen Nervensystems auf. Auch erscheint ihm notwendig, von 2 Arten zu sprechen, dem roten Hochdruck bei breitschultrig untersetzten Menschen und gerötetem Gesicht infolge von Kapillarerweiterung und dem weißen Hochdruck mit Kapillarvereng, infolge (Mit-)Wirkung von Nierengiftstoffen, die dann wieder die Verkalkung erst hervorruft.