Giulio Campi

Campi, Giulio, geb. 1500 zu Cremona, gest. 1572, der älteste Sohn des Galeazzo und Hauptmeister der eklektischen Schule der Campi, wurde ursprunglich von Giulio Romano unterrichtet, folgte aber hernach der Weise der verschiedenen großen Meister. Seine ersten Jugendarbeiten zu Cremona waren vier große Bilder im Chor der Kirche Santa Agata, das Martyrium dieser Heiligen darstellend; hierauf malte er mehrere Bilder in der den h. h. Pelagius und Margaretha geweihten Kirche, sodann die Tafel des Hauptaltars für San Sigismondo außerhalb Cremona, den Herzog Francesco Sforza und die Bianca Maria Visconti darstellend, welche unter dem Beistande von Heiligen die Madonna auf den Knien anbeten (gest. v. Ghisi in der Pittura Cremonese des Grafen Vidoni), und die Wölbungen derselben Kirche; ferner viele Fassaden von Palästen in Helldunkel und Wand- und Deckengemälde zu Cremona; endlich im Nonnenkloster San Paolo zu Mailand: vier Bilder, worunter eine Bekehrung Pauli; für die Kirche der Passion daselbst: Christus am Kreuz, in Öl, und in dem großen Saale der Burg Soragno im Parmenesischen: die Heldentaten des Herkules, in denen er sich namentlich als einen großen Zeichner des Nackten erwies (gest. v. Ghisi). In seinen Bildern strebte er vor Allem nach Großheit der Zeichnung, die er von Giulio Romano erlernte, dann nach der Anmut des Correggio und nach dem Kolorit des Tizian und Pordenone. Er vernachlässigte darüber aber das Studium der Natur durchaus nicht und die aus seiner nächsten Umgebung mit Geschmack gewählten und in seine Bilder aufgenommenen Frauenköpfe sind allerliebst in Ausdruck und Bewegung.


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